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Posts Tagged ‘Lagebericht’

Ein 18minütiges Video von meiner Lesung im wunderbaren Comic Centrum Hagen am 4. September 2013:

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In dem frankfurter Online-Magazin http://www.weltexpress.info erschien heute eine erstaunliche Rezension zu meinem Buch „Lagebericht und andere Erzählungen “ (2008).

Für den nur flüchtig Interessierten hier 3 Sätze daraus, für alle andern, die ganze Rezension hier

„Ein Stück Gegenwartsliteratur im besten Sinne des Wortes“
„Balanceakt über vermintem Terrain“
„Das abwechslungsreiche Debüt eines undogmatisch zu Werke gehenden Autors“

Update 2015:

Das Buch ist inzwischen vergriffen. Ich habe noch Restexemplare bei mir im Antiquariat, das Kindle-eBook gibts bei Amazon 🙂

~~ Update 05. Juni 2009

Da die Rez leider nicht mehr online ist, habe ich sie auf meine Homepage als PDF hochgeladen: PDF

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Heute vor einem Jahr, am 13. März 2008, wurde mein letztes Buch ausgeliefert, ein Band mit Shortstories und Erzählungen:

Tobias Wimbauer: Lagebericht und andere Erzählungen Schwielowsee 2008: Telesma-Verlag Dr.Müller & Wascher, 137 Seiten, kartoniert. EUR 18,90*) ISBN 978-3- 9810057-8-3

*) von jedem verkauften Exemplar dieses Buches gehen 2 Euro an die Ernst-Jünger-Stiftung zum Erhalt des Jünger-Hauses in Wilflingen

Der Verlag meinte: „Ein Wechselbad von skurrilem Humor und schonungsloser Analyse heutiger Dekadenz“.

Gibt’s überall im Buchhandel, bei Amazon usw. Signiert nur bei mir: Kaufen

Hier eine der Stories sozusagen als ‚amuse gueule‘ [Goschenschmeichler?]

Cover TW, Lagebericht

Cover TW, Lagebericht

Die Sache mit der Möhre

Auf dem Schlüsselkästchen bei Christines Garderobe liegt ein Reagenzglas. In dem Reagenzglas schwimmt eine halbierte Möhre in einem Sud aus Klosterfraumelissengeist, Safranfäden und Hühnerbouillon. Obenauf ein pelziger Schimmelkranz. Das ganze mit einem Korken verschlossen, darüber Siegellack.
Bevor Christine aus dem Haus geht, nimmt sie das Röhrchen in die Hand. Es würde sonst runterfallen, wenn sie den Schlüsselbund aus dem Schlüsselkasten nimmt. Danach legt sie das Röhrchen wieder auf den Kasten. Kommt sie wieder heim, so nimmt sie wieder das Röhrchen in die Hand, hängt den Schlüssel im Schlüsselkasten an den Schlüsselbundhaken, macht die Klappe wieder zu, legt den Messingriegel über und legt das Röhrchen oben auf den Schlüsselkasten.
Christine besitzt das Röhrchen seit vielen Jahren schon.
Einmal klingelte es an der Türe und zwei graue und lichtrandige Gestalten mit grauem Hut schwarzem Anzug von der Stange hielten ihr eine knitterige Zeitschrift vor die Nase: „Wir müssen mit Ihnen reden!“
Christine wollte nicht über Jehova reden. Und auch nicht über das Paradies, in das sie aufgenommen werde, wenn sie in den Predigerdienst eintrete.
Also sagte Christine: „Moment!“
Und nahm das Röhrchen mit der Möhre vom Schlüsselkasten und hielt es den beiden Armageddonhausierern mit beiden Händen hin. Und sie sprach zu ihnen mit geschlossenen Augen in salbungsvollem Ton: „Das ist die Möhre. Sie ist für euch gestorben. Nun ist sie hier in diesem Glas, euch zu mahnen. Seht, sie ist eingelegt. So wie ihr eingelegt seid von Anbeginn. Nur ist euer Sud nicht aus Hühnergebein gebraut; euer Sud ist der Schmutz der Städte.“
Nun öffnete sie die Augen und schaute die beiden Gestalten mit durchdringendem Blick an und rief aus: „So gehet hin und klingelt nicht mehr an meiner Türe.“
Dann schlug sie die Wohnungstüre zu, legte das Röhrchen auf den Schlüsselkasten und kicherte. „Man muß doch ’was zur Wertevermittlung tun“, sagte sie zur Möhre.
Für einen Moment war ihr, als blinzele ihr die Möhre zu.
Da klingelte es, ein Paketbote erbat eine Unterschrift und schob ein mannsgroßes und ein kleineres Paket zur Tür herein. Sie unterzeichnete und holte aus der Küche ein Messer. Damit schnitt sie das Paketband des großen Paketes durch und die Klebestreifen. Es fielen ihr viele Styroporflöckchen entgegen. Vor ihr stand ein überdimensionales Reagenzglas.
In diesem Moment machte es ‚plopp’ neben ihr, die Möhre fiel aus dem Röhrchen auf dem Schlüsselkasten, der Sud rann über das Schlüsselkästchen und tropfte auf den Teppich.
Die Möhre bog sich, krümmte sich und hustete. Im nächsten Moment wuchs die Möhre bis an die Decke. Sie packte Christine, steckte sie in das große Behältnis, riß das kleinere Paket auf und entnahm ihm einen großen Korken, den sie in den Hals des Behältnisses pfropfte.
In diesem Moment klingelte es an der Türe. Die Möhre öffnete. Draußen standen die Zeugen Jehovas von vorhin. Und ließen die Handtaschen fallen.
Die Möhre deutete auf das Reagenzglas.

(c) 2008 Telesma Verlag, Schwielowsee

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Autorenlesung mal wörtlich genommen

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